Heute: Oliver Wood
Alter: 24
Sternzeichen: Mantikor
Geburtsort: Plymouth
Größe: 1,83m
Verein: Puddlemere United
Position: Hüter
Verletzungen:
Quaffel in diverse Körperteile,
Schnatz in diverse Körperteile
und damit verbundene Knochenbrüche
Es ist ein gar regnerischer Tag, an dem ich mich aufmache zum dem kleinen ‚Bed & Breakfast‘ am Ende der Straße, wo ich mich mit Oliver Wood, dem Hüter von Puddlemere United treffen will. Ein wenig verwundert hat mich die Einladung dorthin schon, natürlich, immerhin möchte man annehmen ein Spieler derartigen Ranges könnte sich besseres leisten, aber als ich auf das Klingelschild neben dem ‚2 Zimmer frei‘ – Schild sehe, sehe ich klarer: Es ist die Pension von Woods Eltern, wie es scheint. Ein mauscheliges kleines Zimmer stellt den Eingangsbereich dar, auf dem Fensterbrett stehen Blumentöpfe mit Hyazinthen und die erste Frage, die sich mir stellt ist, ob Wood in seiner Kindheit auch hier mithelfen musste. Abgeschottet von den anderen Kindern seines Alters, dazu abgerichtet im familiären Betrieb zu helfen – ob er deswegen so sehr darauf fixiert ist etwas in seinem Leben zu erreichen?
Oliver Wood empfängt mich in einem der Esszimmer. Sein Händedruck ist warm und freundlich – bestimmt das Zeugnis eines im Grunde liebevollen, missverstandenen jungen Mannes.
Keynes: Mr. Wood – oder Oliver? – ich darf Ihnen herzlich gratulieren! Ihre Mannschaft feiert dieses Jahr 849 – jähriges Bestehen! Haben Sie sich da schon etwas Besonderes für die Fans einfallen lassen? Einen neuen Rekord zum Beispiel?
Wood: *geschmeichelt* Vielen Dank – und Oliver reicht vollkommen. Für dieses Jahr nicht, allerdings für nächstes Jahr. Da sind es dann ja 850 Jahre, nicht wahr? *lacht*
Keynes: In der Tat. Darf man denn fragen, was die Fans so erwartet? Das Gewinnen der Liga? Ein neuer Rekord beim schnellsten Schnatzfang? Die teuersten Rennbesen für eine Mannschaft?
Wood: Das wird natürlich nicht verraten. Allerdings kann man sich auf Großes gefasst machen. Ich würde auch behaupten, dass ich dort eine nicht unkleine Rolle zugesprochen bekomme~ *zwinkert verheißungsvoll*
Keynes: Tatsächlich? Wollen Sie uns nicht doch mehr verraten, Oliver?
Wood: Nein, tut mir Leid. Das ist vertraglich so festgehalten.
Keynes: Nicht mal ein kleines bisschen?
Wood: Ich bedaure.
Keynes: Wirklich nicht?
Wood: Nein.
Keynes: Kein bisschen?
Wood: Neihen. *genervt*
Keynes: *ein klitzekleines bisschen eingeschnappt* Nun – wie auch immer. Wie fühlt es sich als Teil der ältesten Quidditchmannschaft Großbritanniens zu sein?
Wood: Wunderbar, ganz wunderbar. Es ist eine sehr große Ehre für mich so ein altes Erbe weiterzutragen. Puddlemere United war seit jeher eine Mannschaft mit großer Tradition und ich hoffe inständig, dass ich diese Tradition fortführen kann. Sie können sich gar nicht vorstellen, Miss Keynes, wie ich mich gefreut habe, als ich für die Mannschaft bestätigt wurde – natürlich zuerst als Reservespieler. Das ganze Dorf hat mitgefeiert, als ich die großartige Nachricht verkündet habe, können Sie sich das vorstellen? Und die Mitschüler in der Schule waren natürlich auch dementsprechend begeistert. Puddlemere United ist schon eine andere Liga als die Chudley Cannons – natürlich keine Beleidigung an die werten Kollegen. Aber Puddlemere hat nun seit 849 Jahren durchgehend vorzeigbare Ergebnisse erzielt, da kann man schon stolz sein, nicht wahr? Und dann erst –
Keynes: Ja, ja, alles ganz wunderbar. *hastig* Sehr toll, wirklich, aber – vielleicht wollen Sie uns ein wenig über ihre Familie erzählen? Ihren Vater zum Beispiel?
Wood: *irritiert* Ü-über meinen Vater? Was soll ich denn über den erzählen?
Keynes: Na alles! Wie war Ihr Verhältnis zu ihm? Gut, schlecht, kalt, warm, nah, fern? Wie ist es jetzt? Hat es sich gebessert, hat es sich verschlechtert? Was sagt er zu ihrer Karriere als Quidditchspieler und dazu, dass sie jetzt im Rampenlicht stehen? Ist er enttäuscht, dass sie letztes Jahr nicht den Pokal gewonnen haben?
Wood: *überrumpelt* Ehr…also…na ja – er ist schon auch stolz und so, aber –
Keynes: Aber? Wittere ich da etwa etwas?
Wood: Oh – tut mir Leid, ich bin heute noch nicht zum Duschen gekommen.
Keynes: Nein, ich meine – ach, lassen wir es gut sein. Reden Sie weiter, Oliver!
Wood: Also er ist stolz auf mich, dass ich so viel erreicht habe und nicht enttäuscht oder so. Natürl-
Keynes: ‚So viel erreicht‘? Hat er etwa nichts erreicht? Kann es vielleicht sein, dass er seine Träume auf sie projiziert? Übt er Druck auf Sie aus, damit sie ’so viel erreichen‘?
Wood: Was? N-nein, das – !
Keynes: Kommen Sie schon Oliver. *beugt sich vertraulich vor* Sie können es mir doch erzählen!
Wood: Also…na ja…schon ein wenig, wenn ich so drüber nachdenke…
Keynes: Kommt es vielleicht daher, dass sie diesen ungemein ausgeprägten Drang haben jedes Spiel zu gewinnen? (Anm. d. Red.: Unter Freunden wird Wood auch als ‚Sklaventreiber‘ bezeichnet, da er dafür bekannt ist bei Wind und Wetter zu trainieren und keine Rücksicht auf Verluste zu nehmen.)
Wood: J-jaah, vielleicht, aber ich will wirklich nicht –
Keynes: Und ihre Mutter? Was sagt die dazu?
Wood: M- Meine Mutter? Was soll die schon groß sag-
Keynes: Hat sie Sie verteidigt? Im Stich gelassen? Hatten Sie ein gutes Verhältnis zu ihr, oder –
Wood: Hören Sie, ich möchte wirklich lieber über Quidditch reden –
Keynes: Was Sie wollen, tut nichts zur Sache, Oliver. Was die Leser wollen, ist wichtig! Nun kommen Sie schon – lockern sie ihr Züngchen!
Wood: Nein, ich…denke es ist besser, wenn Sie jetzt gehen. Ich danke Ihnen sehr für das Interview.
Keynes: Aber wir sind noch nicht fertig! – es gibt noch so vieles, was ich Sie fragen wollte! Wie sieht es derzeit mit der Liebe aus? Stimmen die Gerüchte, dass sie ein intimes Verhältnis zu all ihren Mannschaftskollegen pflegen? Und –
Wood: *versucht sie aus dem Zimmer zu schieben*
Keynes: *klammert sich am Tisch fest*